Die Corona-Pandemie machte dem TuS 1866 Vilseck schwer zu schaffen. Es ist die größte Einschränkung für den Verein seit dem zweiten Weltkrieg. Das ein Sportverein, keinen Sport machen darf, hat sich kaum einer vorstellen können. Seit über 150 Jahren ist der TuS in Vilseck das Zentrum für den Sport und sehr beliebt bei Jung und Alt. Kaum ein anderer Verein in der Region, kann auf eine solch lange Geschichte zurückblicken. In allen fünf Sparten musste aufgrund des Lockdowns im März der Sportbetrieb komplett eingestellt werden. Nicht nur Übungs- und Sportstunden sind ausgefallen, auch Turniere und viele andere beliebte Sportveranstaltungen. Auch der diesjährige Ehrenabend wird in der gewohnten Form nicht stattfinden können. Doch seit einigen Wochen können vereinzelt die Sparten wieder Sportstunden abhalten.
Als erste Sparte konnte Tennis wieder ein Stück Normalität erlangen. Auf den neu hergerichteten Tennisplätzen am Ziegelanger wird seit Mitte Mai wieder der Spielbetrieb aufgenommen. Abteilungsleiter Dr. Hans-Hugo Klarner ist sehr erfreut, dass viele Mitglieder wieder ihren Sport ausüben können. „Viele Spielerinnen und Spieler übernachten schon gefühlt hier, weil sie fast täglich auf den Plätzen zu sehen sind“, so Klarner. Die Sparte hat sich schweren Herzens dazu entschieden, an der aktuellen Spielsaison nicht teilzunehmen, da zurzeit noch große Ungewissheit besteht ob die Auflagen und Spielbedingungen umsetzbar und zumutbar sind. Für Nichtmitglieder besteht die Möglichkeit über einen „Gastbeitrag“ die Plätze zu nutzen.
Deutlich schwerer haben es die Abteilungen Tischtennis und Badminton. Auch mit dem Eltern-Kind und Kinderturnen muss weiterhin pausiert werden. Sie alle können seit März ihre Sportarten nicht ausüben, da sie zwingend auf die Sporthalle der Grund- und Mittelschule Vilseck angewiesen sind. Diese ist allerdings laut Auskunft der Stadt Vilseck bis mindestens Ende Oktober für den Vereinssport geschlossen.
Der „Radltreff“ ist seit ein paar Wochen auch wieder unterwegs. „Auch bei uns merkt man eine verstärkte Nachfrage. Unsere Mitglieder wollen wieder raus und sich aktiv Bewegen“, so die Vorsitzende. Über eine so positive Rückmeldung erfreut sich auch die Nordic Walking Gruppe von Doris Gnan, denn auch sie dürfen wieder ihren normalen Sportbetrieb aufnehmen. Durch ihr großes Engagement auf der Suche nach einem Trainingsgelände konnte Susi Hiltel im Juni mit ihrer beliebten Sportstunde „TuS für dich“ wieder starten. Die Stunde findet aktuell auf dem Hartplatz der Sportanlange an der Schule Vilseck statt.
Bei den Taekwon-Do Kampfsportlern geht es auch langsam wieder zum Normalbetrieb zurück. Seit Juni können die Erwachsenen und Jugendlichen wieder im Dojang in Schlicht trainieren. „Sehr schwierig gestaltet sich die Situation mit der Kindergruppe“, so der Leiter der Kinder- und Jugendgruppe Dominik Gruber. Die knapp 30 Kinder trainieren normalerweise in der Dreifachturnhalle in Vilseck. Damit aber der Kontakt zwischen dem Trainerteam und den Schülern aufrecht gehalten wird, bekommen die Schüler demnächst Videos von den Trainern, damit sie Zuhause üben können. Die Eltern werden in den nächsten Tagen per Post darüber informiert.
In der ersten Sitzung des Vereinsausschusses war man sich einig, dass man diese schwere Zeit schaffen wird und alle Sparten gemeinsam zusammenarbeiten werden, um das Beste für den Verein und die über 750 Mitglieder zu erreichen. Man hat sich entschieden, aufgrund der langen Sportpause die Mitgliederbeiträge in diesem Jahr erst im Oktober einzuziehen. Alle aktuellen Auflagen, Kursangebote und Sportstunden werden hier laufend auf der Homepage des Traditionsvereins aktualisiert.
Bild: Dominik Gruber (links), Bianca Flügel (rechts) und Sarah Götz (nicht im Bild) von der Kinder- und Jugendgruppe der Taekwon-Do Abteilung, nehmen zurzeit viele Kurzvideos für die Kinder auf, damit diese auch Zuhause weiter ihren Sport ausüben können.